Geschichte liegt voll im Trend - auch für Unternehmen
In zahlreichen Medien hat sich die Auseinandersetzung mit Geschichte zum Publikumsrenner entwickelt. Museen verzeichnen Besucherrekorde, neue Geschichtsmagazine schießen aus dem Boden, historische Romane tauchen immer wieder in den Bestsellerlisten auf, TV-Geschichtsdokumentationen laufen fast rund um die Uhr.
Die Medienmacher haben gelernt, dass Geschichtskommunikation deutlich über das Niveau trockener Faktenvermittlung, wie wir sie noch in der Schule kennengelernt haben, hinausgehoben werden muss, um Interesse und Faszination zu wecken.
Geschichte muss inszeniert werden, muss unterhaltsam bei gleichzeitiger Ernsthaftigkeit sein, um ein Publikum nachhaltig zu fesseln und zu begeistern. Immer öfter macht der Begriff vom "Histotainment" die Runde, Geschichtsvermittlung unter Nutzung gängiger Entertainment-Tools. Geschichte und das Erzählen von Geschichten (Storytelling) liegen nicht von ungefähr ganz dicht zusammen.
Geschichte weckt Sehnsüchte im Menschen
Geschichte spricht offenbar tiefsitzende Bedürfnisse im Menschen an. Wie schon oft im Laufe der Geschichte sind die Menschen in Zeiten des Umbruchs verunsichert. Das war schon zu Beginn der Industrialisierung so und das ist aktuell vor dem Hintergrund von Globalisierung und rasender Verbreitung von Online-Aktivitäten nicht anders.
Die Menschen erkennen, dass es kaum noch Gewissheiten gibt, an die man sich verlässlich klammern könnte. Zunehmende Hektik und Beschleunigung im Wirtschaftsleben erschüttern persönliche Identitäten und gewachsene Unternehmenskulturen in den Grundfesten und führen an allen Fronten zum Verlust von Kontinuitäten, auf die man sich bislang verlassen konnte.
Diese Verunsicherung zieht zahlreiche Sehnsüchte nach sich. Die Sehnsucht nach klaren, verlässlichen Strukturen, nach Gewissheiten, nach Übersichtlichkeit, nach Orientierung. Diese Sehnsüchte werden befriedigt in einer Hinwendung zu vergangenen Zeiten, in denen (vermeintlich) alles besser war. In der Vergangenheit hofft man, die Helden, Rituale, Geheimnisse und Mythen zu finden, die man in der heutigen durchrationalisierten Zeit so schmerzlich vermisst.
Marketing mit Geschichte?
Dieses oben beschriebene soziologische Phänomen greifen Unternehmen seit Jahren auf und integrieren ihre Unternehmensgeschichte strategisch in das Marketing. Sie haben das Potential und die Kraft, die in der Geschichte des eigenen Unternehmens schlummert, erkannt und setzen sie vor allem bei Unternehmensjubiläen ein.
In geschickter Kombination mit Storytelling trifft das History Marketing die Adressaten da, wo sie am empfänglichsten sind: auf der Ebene der Emotionen. Eine Ebene, die im Übrigen weitgehend im Unbewußten angesiedelt ist.
Das können auch Sie für Ihr Unternehmen nutzen. So wie die generelle Geschichtsbegeisterung individuelle Sehnsüchte nach Identifikation befriedigt, trägt auch die Kommunikation Ihrer Unternehmensgeschichte zu emotionaler Bindung und einer gesteigerten Identifikation mit Ihrem Unternehmen bei - sowohl extern als auch intern.
Daneben läßt sich Unternehmensgeschichte auch wunderbar als Alleinstellungsmerkmal nutzen (instrumentalisieren). Kein anderes Unternehmen kann mit der gleichen Geschichte aufwarten. Diese Geschichte kann Ihnen keiner mehr nehmen. Sie hat bei allem aktuellen Trubel unerschütterlichen Bestand und macht Ihr Unternehmen einzigartig!
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Damon Trueblood (Freitag, 03 Februar 2017 00:00)
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Ashlyn Sipe (Samstag, 04 Februar 2017 03:10)
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